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Schülerinnen gewinnen Wettbewerb „Shalom“
Sieben Schülerinnen der Hüberts’schen Schule haben zusammen mit ihrer Lehrerin Alena Hagemann (r.) am Wettbewerb „Shalom – jüdisches Leben heute!“ teilgenommen – und den ersten Platz gemacht. | Foto: Julia Kolmer

Schülerinnen gewinnen Wettbewerb „Shalom“

 Ein Podcast gegen Vorurteile

Sieben Schülerinnen der Hüberts‘schen Schule haben am Wettbewerb „Shalom – jüdisches Leben heute!“ teilgenommen. Mit ihrem Podcast haben sie den ersten Platz belegt.

Die Mädchen erzählen, worum es im Podcast geht – und wie die Preisverleihung war.

Judentum und Deutschland – wer diese Stichworte hört, denkt schnell an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust. Dabei gab und gibt es zu jeder Zeit jüdisches Leben in Deutschland. Um den Fokus darauf zu legen, haben sieben Schülerinnen der Hüberts’schen Schule einen Podcast aufgenommen. Darin geht es um Ella, die zu Besuch bei ihrer jüdischen Freundin Adaja ist. Und diese Geschichte spielt nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt.

Ihren Podcast haben Julia Leewe, Johanna Meyer, Tilda Horstmann, Hanna Schnetgöke, Anchali Nimalakumar, Lotta Wippersteg und Annika Gebauer aufgenommen, um damit am Wettbewerb „Shalom – jüdisches Leben heute!“ teilzunehmen. Organisiert wurde dieser von der Bezirksregierung Münster, die alle weiterführenden Schulen in ihrem Gebiet dazu aufrief, Beiträge einzureichen.

Das haben die Hopstener getan – und mit ihrem Podcast den ersten Platz belegt. Zweiter wurden Schüler aus Gelsenkirchen-Bismarck mit einem Videobeitrag; den dritten Platz belegte eine Gruppe des Kopernikus-Gymnasiums aus Rheine mit dem Spiel „Memory Aid“.

„Was für Unterschiede gibt es zwischen Christentum und Judentum? Und welche Sachen haben sie gemeinsam?“

Johanna Meyer

Wie der Name des Wettbewerbs schon vermuten lässt, mussten sich alle Beiträge um das Judentum im heutigen Deutschland drehen. Und so setzten sich die Siebt- und Achtklässlerinnen Anfang März mit ihrer Lehrerin Alena Hagemann zusammen, um sich ihr Projekt auszudenken.

Gelandet sind sie bei einem Podcast – geschrieben und eingesprochen von den sieben Mädchen. Johanna Meyer spricht Ella, Julia Leewe ist Adaja, Anchali Nimalakumar führt als Erzählerin durch die Geschichte und die anderen Mädchen sprechen Adajas Familie. „Das kommt so gut rüber“, erklärt Julia, warum sie ihre Geschichte als Podcast vertont haben.

Feiertage, Traditionen und die Synagoge

Darin besucht Ella ihre Freundin Adaja zu Hause und bleibt zum Essen. Dabei nutzt sie die Chance, der jüdischen Familien alle möglichen Fragen rund um ihre Religion zu stellen. Ob Feiertage, Traditionen beim Essen oder die Synagoge – in dem Podcast schneiden die Schülerinnen viele Themen an.

So fragt Ella, was hinter der Redewendung „Das ist doch nicht koscher“ steckt. „Koscher kommt aus dem Hebräischen und bedeutet rein oder geeignet“, erklärt Adajas Mutter, gesprochen von Annika Gebauer.

Für ihren Podcast haben sich die Schülerinnen mit vielen Bereichen des Judentums beschäftigt. „Wir haben da mal im Religionsunterricht drüber gesprochen“, sagt Julia. Aber die Recherche für ihre Geschichte sei doch etwas ganz anderes gewesen.

Gemeinsamkeiten und Besonderheiten

„Ich fand es spannend, zu sehen, welche Feiertage es gibt“, sagt Hanna Schnetgöke über das Projekt. „Welche Unterschiede es dabei gibt und welche Gemeinsamkeiten.“ So haben sie Ostern und Pessach, Weihnachten und Chanukka miteinander verglichen. „Es war interessant zu sehen, wie das Lichterfest Chanukka gefeiert wird“, nennt Julia nur ein Beispiel.

Drei Monate hatten sie Zeit, den Podcast fertigzustellen. Im April kam die Einladung der Bezirksregierung zum Wettbewerb, Abgabeschluss war im Juni. „Wir haben uns immer wieder nach der Schule getroffen“, erzählt Hanna. Denn das Projekt war nicht Teil des Unterrichts.

Nachdem sie ihren Beitrag eingereicht hatten, haben sie erst einmal lange nichts von der Bezirksregierung gehört. „Wir haben dann eine E-Mail hinterhergeschrieben“, erzählt Julia, in der Hoffnung auf eine Rückmeldung.

Preisverleihung in Münster

Ein paar Wochen später dann die große Überraschung: Die Hopstener Schülerinnen sind zur Preisverleihung nach Münster eingeladen. Damit war klar, dass sie einen der ersten drei Plätze belegt haben – denn nur diese Gruppen kamen zur Verleihung in das Gebäude der Bezirksregierung.

Für die Mädchen ein ganz besonders Erlebnis. „Es kamen immer mehr Menschen im Anzug“, erinnert sich Julia. Kein Wunder, kamen zur Preisverleihung doch neben Regierungspräsident Andreas Bothe auch Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Münster, Sharon Fehr, um nur ein paar zu nennen. Dazu gab es ein großes Polizeiaufgebot rund um die Veranstaltung.

Während der Preisverleihung stieg dann die Spannung. Zuerst wurde der dritte Platz aufgerufen, dann der Zweite, und dann war klar, dass die Hopstener Schüler den ersten Preis gewonnen haben. „Wir mussten uns zusammenreißen, nicht schon beim zweiten Platz zu jubeln“, erinnert sich Johanna Meyer.

Mit dem ersten Platz haben die Sieben eine Reise nach Berlin gewonnen – und eine zwei Meter hohe Statue, die als Wanderpokal von Gewinnerschule zu Gewinnerschule zieht. Ein Standort für diese müsse in Hopsten noch gefunden werden, sagt Lehrerin Alena Hagemann. „Das ist ein Riesending.“

Julia Kolmer, 23.11.2022 - IVZ

 

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