
Der Oberstufenmacher verlässt die Hüberts‘sche
Jürgen Eiter geht in den Ruhestand
Für 29 Jahre war Jürgen Eiter der stellvertretende Schulleiter an der Hüberts‘schen Schule. In der Zeit hat er dort einiges geändert. Denn Eiter hat die gymnasiale Oberstufe der ehemaligen Handelsschule aufgebaut.
Hopsten, 20.05.2023
Von Julia Kolmer, IVZ
Nach 29 Jahren als stellvertretender Schulleiter und 30 Jahren als Lehrer an der Hüberts'schen Schule geht Jürgen Eiter (r.) in Ruhestand. Sein Nachfolger ist Andreas Vortkamp. | Foto: Julia Kolmer
30 Jahre war Jürgen Eiter als Lehrer an der Hüberts‘schen Schule. 29 Jahre davon war er stellvertretender Schulleiter und hat die gymnasiale Oberstufe aufgebaut, die es seit 1994 an der Hopstener Privatschule gibt. Nun geht Eiter in den Ruhestand und gibt den Staffelstab an Andreas Vortkamp weiter.
In den 30 Jahren, die Jürgen Eiter an der Schule war, hat sich doch einiges verändert. Als er 1993 als Mathe- und Sportlehrer nach Hopsten kam, waren zehn Lehrkräfte und 148 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen an der Schule, die damals noch Hüberts‘sche Handelsschule hieß, erzählt er. In diesem Schuljahr gibt es 75 Lehrerinnen und Lehrer und 1068 Schüler in 46 Klassen.
„Das müssen tausende Schüler gewesen sein, die ich zum Abi geführt habe.“
Jürgen Eiter
Dass die Schule so rasant gewachsen ist, hängt zu großen Teilen mit der Gymnasialen Oberstufe zusammen, die Jürgen Eiter und Schulleiter Alfons Ahlers vor 29 Jahren ins Leben gerufen haben. Damals wurde auch der „Handel“ aus dem Namen gestrichen, war es doch keine reine Handelsschule mehr. 2014 kam zudem auch die Realschule dazu.
Hilfe aus Ibbenbüren
Die Organisation der neuen Oberstufe lag seinerzeit bei Eiter. „Für uns war das nicht einfach“, erinnert er sich. „Ich hatte aber Hilfe vom Goethe-Gymnasium und Berufskolleg in Ibbenbüren.“
Mitte der 1990er-Jahre bot die Privatschule zum ersten Mal das Abitur an. Eine Klasse mit 16 Schülerinnen und Schülern legte die Abiturprüfung mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung ab. Später kamen noch die beiden Schwerpunkte Fremdsprachen und Sport dazu und damit auch mehr Schüler in die gymnasiale Oberstufe. Und so schrieben 2023 neun Klassen mit 195 Schülerinnen und Schüler die Abi-Prüfungen.
Jürgen Eiter gibt aber selber zu, dass für ihn die Zahl der Abiturienten bei dem formalen Ablauf, der vor den Prüfungen steht, keinen großen Unterschied gemacht habe. Wo er die steigenden Schülerzahlen gemerkt habe, sei als Oberstufenkoordinator und beim Aufstellen der Stundenpläne. „Für so viele Schüler saß ich da über einen Monat dran“, sagt er.
Diese Aufgaben hat der 68-Jährige aber schon vor einigen Jahren abgegeben. So kümmert sich Robert Schwenen schon seit fünf Jahren um die Stundenpläne der mehr als 1000 Schüler. Seit ein paar Jahren ist Doris Bregen-Meiners die Oberstufenkoordinatorin der Schule und hat auch diese Aufgabe Eiter abgenommen.
Vorsicht, Verwechslungsgefahr
In all den Jahren habe er immer viel von seinen Schülern zurückbekommen, blickt der scheidende Lehrer zurück. Ihm sei immer wichtig gewesen, dass ihn die Jugendlichen auch als Menschen und nicht nur als Mann an der Tafel kennen. „Mit allen Klassen, die bei mir Unterricht hatten, habe ich mich auch auf ein Bierchen getroffen“, sagt er. Und freut sich darüber, dass viele ehemalige Schüler den Kontakt zur Hüberts‘schen Schule gehalten haben oder ihn ansprechen, wenn sie ihn außerhalb der Schule sehen.
Da habe es aber auch immer wieder Verwirrung gegeben, gibt Jürgen Eiter lachend zu. Denn sein eineiiger Zwillingsbruder, Dieter Eiter, unterrichtet auch an der Hüberts‘schen Schule. „Immer wieder sprechen mich Schüler an, die ich nicht erkenne“, erzählt er. Des Rätsels Lösung: „Das ist nicht mein Schüler, der hat Unterricht bei meinem Bruder.“
Aber auch so hat Jürgen Eiter eine ganze Menge Menschen aus Hopsten, Recke, Hörstel, Ibbenbüren oder anderen Orten zum Abi geführt. 29 Jahre, jedes Jahr zwischen drei und neun Klassen - da kommt eine ordentliche Zahl zusammen, die in ihrer Schullaufbahn mit Eiter zu tun hatten, ob als Lehrer, Oberstufenkoordinator oder stellvertretender Schulleiter.
Andreas Vortkamp übernimmt die Aufgabe
In dieser Rolle beerbt ihn nun Andreas Vortkamp. Vortkamp ist seit 23 Jahren Teil des Kollegiums der Hüberts‘schen Schule und unterrichtet Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Mathematik, Geographie sowie Geschichte. 2005 hat er die Leitung der Höheren Handelsschule übernommen. Diesen Posten gibt er nun wiederum an Anne Jacobs weiter.
Natürlich seien es große Fußstapfen, die er zu füllen habe, sagt Vortkamp mit Blick auf seinen Vorgänger. „Ich habe Respekt vor seiner Leistung und dem Aufbau der gymnasialen Oberstufe.“ Aber es ist auch Vorfreude da auf das neue Amt. Ob die räumliche Weiterentwicklung der Schule oder auch neue technische Möglichkeiten wie künstliche Intelligenz - Andreas Vortkamp ist gespannt darauf, die Entwicklung der Hüberts‘schen Schule zu begleiten. So, wie es schon Jürgen Eiter in seinen 29 Jahren als stellvertretender Schulleiter getan hat.