Leinen los und auf zu neuen Ufern
187 Abiturienten der Hüberts’schen bekommen ihr Zeugnis überreicht
Der Wettergott meinte es am Wochenende besonders gut mit den insgesamt 187 Abiturienten der Hüberts’schen Schule in Hopsten.
Die Schülerinnen und Schüler aus den insgesamt neun Abschlussklassen der gymnasialen Oberstufe erhielten unter Corona-Bedingungen am vergangenen Freitag und Samstag in insgesamt drei separaten Veranstaltungen auf dem Kapellenplatz des Hopstener Breischen ihre Abschlusszeugnisse zum bestandenen Abitur.
Die große Sause, die sonst seit Jahren in den Lingener Emslandhallen stattfindet, blieb in diesem Jahr genauso aus wie schon im Vorjahr. Aber alle Beteiligten waren froh, überhaupt die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Übergabe der Zeugnisse – eingebettet in einem feierlichen Rahmen – zu haben. Für die 187 Entlassschüler heißt es nun: Leinen los und auf zu neuen Ufern.
Los ging die Feierstunde jeweils mit einem ökumenischen Gottesdienst, den der Hopstener Pfarrer Christoph Klöpper und die Pastorin der evangelischen Kirchengemeinde, Elke Böhne, gemeinsam hielten. Beide beschrieben darin, wie aus jedem kleinen Samenkorn etwas Großes wachsen kann.
Nach einer kurzen Begrüßung der Schüler und deren Eltern durch Lehrer Jürgen Eiter sprach der Hopstener Bürgermeister Ludger Kleine-Harmeyer am Freitag ein Grußwort. Er wies darauf hin, dass Corona die Abschlussschüler fast die Hälfte ihrer Oberstufenzeit begleitet habe. Und es sei noch nicht vorbei. „Die Corona-Pandemie machte für Sie völlig neue Spielregeln nötig. Doch Sie haben es geschafft. Allen Widrigkeiten zum Trotz haben Sie ihr Abitur erreicht“, lobte der Bürgermeister.
Die Hüberts‘sche Schule habe es unter der Leitung von Alfons Ahlers geschafft, das Thema Homeschooling nicht als das Problem, sondern als die Lösung zu sehen, sagte Kleine-Harmeyer. Dafür sei er auch dem gesamten Kollegium dankbar. „Besteigen Sie den Berg nicht, um dort eine Fahne zu hissen, sondern wegen der Herausforderung. Bereisen Sie die Welt, damit Sie die Welt sehen können, nicht damit die Welt Sie sieht“, riet der Bürgermeister den Abschlussschülerinnen und -schülern.
Schulleiter Alfons Ahlers, gab den Schülern mit auf den Weg, mit Blick auf technologische Durchbrüche das Wort „ausgelernt“ am besten direkt aus dem Wortschatz zu streichen. „In einer Welt, in der innovative Technologien immer schneller berufliche Rollen verändern, vernichten und neue erschaffen, spielen Neugier, Lernfähigkeit sowie die Fähigkeit, sich schnell an neue Rahmenbedingungen anzupassen, in Zukunft eine herausragende Rolle“, erklärte Ahlers.
Unter den besonderen Bedingungen des Abiturjahrgangs von 2021 habe sich jeder Schüler durchkämpfen müssen und niemand habe aufgegeben. Jeder Schüler dieser Generation habe dadurch vielleicht mehr fürs Leben gelernt, als die anderer Generationen. Für Alfons Ahlers steht deshalb fest: „Corona-Abi? Das ist ein Prädikat und kein Makel.“ Er schloss mit einer Bitte: „Machen Sie aus Ihrem Leben etwas Besonderes. Und kommen Sie irgendwann mal auch wieder bei uns vorbei und erzählen uns, wie es Ihnen auf Ihrem Weg ergangen ist.“
Nachdem jeder Schüler einzeln nach vorne gerufen wurde, um von seiner Klassenleitung das Zeugnis in Empfang zu nehmen, stand zum Schluss noch die Ehrung der Schulbesten an. Diese wurde mit ein paar Zahlen zur Gesamtstatistik eingeleitet: Die 187 Abiturienten haben ihr Abi mit der Durchschnittsnote 2,29 bestanden. 57 dieser Abiturienten haben einen Abiturschnitt mit einer Eins vor dem Komma geschafft und vier Schüler haben mit der Traumnote 1,0 bestanden.
Zu den zwölf besten Abiturienten gehörten Valentin Ladynski aus Hopsten, Anton Popov und Esther Berghaus aus Spelle, Charlotte Albers und Anna Weber aus Lingen, Anastasia Danielczok aus Mettingen sowie Hanna Schmidt und Lia Wiermann aus Ibbenbüren. Die vier Schüler mit einem Abischnitt von 1,0 waren Dominik Thy aus Andervenne, Laura Lippold aus Tecklenburg, Anna Loch aus Hopsten und Marlon Tietmeier aus Mettingen. Mit der Ehrung endete der offizielle Teil der Schulentlassung. Corona ließ leider trotz stark gesunkener Inzidenzen noch immer keine offizielle Party für alle zu. Gefeiert haben dürften die Abiturientinnen und Abiturienten im Rahmen der Corona-Vorschriften ganz sicher dennoch. Einen Grund dazu hatten sie zumindest alle.
Quelle: IVZ, Andreas Winnemöller, vom 22.06.2021