Abi mit einer Armlänge Abstand: Sportabiturienten der Hüberts’schen Schule berichten
In diesem Jahr ist vieles anders, als die Jahre zuvor. Das trifft vor allem für Schüler zu, die jetzt vor ihrem Abschluss stehen. So traf der coronabedingte Lockdown die Abiturienten mitten in der Abiturvorbereitung.
Auf Abstand: Michel Uphues (v.l.) und Maja Schöpper erzählen vom Sportabitur in Corona-Zeiten und wie dies an der Hüberts´schen Schule möglich gemacht wird.
Maja Schöpper und Michel Uphues absolvieren aktuell, so wie insgesamt 62 Schüler, ihr Sportabitur an der Hüberts‘schen Schule in Hopsten und müssen dafür auch praktische Prüfungen ablegen. Wie sie ihre Abschlussphase erleben, haben sie Hannah Dürken im Interview berichtet.
Wegen Corona wurden die Schulen ja vielerorts geschlossen und es gibt auch einige Sportabiturienten, die dieses Jahr nicht wie geplant Praxisprüfungen absolvieren können. Wie ist es bei euch an der Hüberts‘schen Schule?
Michel Uphues: Ja, in ein paar Bundesländern wurden direkt von Anfang an die Praxisprüfungen abgesagt und die Schüler da hatten dann eine mündliche Ersatzprüfung. Ich bin froh, dass das hier anders ist. Unsere Lehrer haben auch alles gegeben, damit wir auf jeden Fall in irgendeiner Form die Praxisprüfung noch machen können. Vor den Ferien wurden uns dann drei Wochen gestrichen, in denen wir schon gerne in der Schule alles noch einmal wiederholt und durchgesprochen hätten, auch in den anderen Fächern. Die Lehrer haben sich aber total für uns ins Zeug gelegt und es gab zum Beispiel regelmäßig Videokonferenzen, an denen man teilnehmen und Fragen stellen konnte.
Maja Schöpper: Die Sportlehrer haben auch wirklich viel möglich gemacht. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass wir doch noch so viel Übungszeit und Chancen zur Vorbereitung bekommen.
Wie konntet ihr euch auf die Praxisprüfungen vorbereiten und gleichzeitig die Verordnungen einhalten?
Maja: Vorher haben wir per WhatsApp abgesprochen, wer wann, was noch üben möchte. So wurden dann kleine Trainingsgruppen konzipiert. Es war genau geregelt, wer wann beim Weitsprung, beim Kugelstoßen, Laufen, Speerwurf und so weiter dran ist und das rotierte dann. Wir waren auch immer nur in unserer festen Gruppe und es wurde darauf geachtet, dass die Gruppen sich nicht mischen. So kam jeder zum Zug, um alles zu üben und hatte trotzdem mit möglichst wenigen anderen Schülern Kontakt. Die Geräte wurden immer vorher und nachher desinfiziert.
Michel: Beim Training musste man schon sehr auf den Abstand achten und darauf, die Hygieneregeln einzuhalten – gerade bei der Leichtathletik.
Haben euch die besonderen Umstände in der Prüfung gestört?
Maja: Vorher hat man natürlich überlegt, wie alles wird. Aber im Nachhinein hat es eigentlich nicht gestört. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass wir irgendwie benachteiligt wurden. Wir mussten zwar aufpassen, uns nicht zu nahe zu kommen, aber wir konnten ganz normal spielen. Ich fand nicht, dass das ein Nachteil war. Ich glaube, dass alle mit den Ergebnissen zufrieden sind und niemand das Gefühl hat, keine Vorbereitungszeit gehabt zu haben.
- Lehrerin Kirsten Stampa koordiniert den Sportbildungsgang an der Hüberts‘schen Schule. Auch sie weiß um die Wichtigkeit der Vorbereitung auf die Praxisprüfungen: „Ganz vorne stand für uns als Lehrer, dass wir möglichst viel Praxis anbieten. Das sind ja alles Sportler, die wollen ihre Praxis auch beweisen. Da war uns ganz klar, dass wir wirklich alles dafür tun wollen, was unter den Vorgaben möglich ist.“
Quelle: IVU Online, Hannah Dürken, vom 14.06.2020 (URL: https://www.ivz-aktuell.de/Lokales/7640158/Abi-mit-einer-Armlaenge-Abstand, Zugriff am 17.06.2020)