Hüberts'sche Schule holt Landessieg im Geschichtswettbewerb

Die Hüberts‘sche Schule in Hopsten hat den Landessieg im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geholt. Preisverleihung ist am 22. Juni in Bonn. „Anders sein, Außenseiter in der Geschichte“, so lautete das diesjährige Thema.

2015 Geschichtswettbewerb GO14c

Anders sein, Außenseiter in der Geschichte: So lautete das diesjährige Thema des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Die Schüler der Klasse GO 14 C der Hüberts’schen Schule konnten sich damit gut identifizieren und sind mit ihrem Beitrag Landessieger in NRW geworden.

In Russland gehörten sie nicht richtig dazu, denn sie waren die Deutschen. In Deutschland sind sie die Russen. So erging und ergeht es zum Teil heute noch den Eltern und Großeltern der vier Schüler aus der Klasse GO 14 C der Hüberts‘schen Schule, die deutsch-russische Wurzeln haben. Ihre Biografien hat die Klasse jetzt gemeinsam erforscht und ist mit ihrer Arbeit „Das Gefühl immer anders zu sein – die Geschichte unserer Russlanddeutschen Mitschüler“ Landessieger beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geworden.

Das Thema des Wettbewerbs, an dem sich bundesweit mehr als 5000 Schüler mit insgesamt 1563 Beträgen beteiligt haben, lautete „Anders sein, Außenseiter in der Geschichte“. „Das passte gut zu uns“, sagt Emily Ufelmann aus Spelle. Nachdem die Klasse hin und her überlegt hatte, womit sie sich in ihrer Arbeit beschäftigen könnte, hatte sie die Idee geliefert, mit der sich alle anfreunden konnten. „Ich war immer anders: in Russland die Deutsche, in Deutschland die Russin“, hatte Emilys Mutter in einem Gespräch erwähnt. Sicher nicht ahnend, dass dieser Satz ihre Tochter und deren Mitschüler ein gutes halbes Jahr beschäftigen würde. „Das Thema sollte einen historischen und zudem regionalen oder biografischen Bezug haben“, erklärt Kirsten Hemesath, die in der Klasse Geschichte unterrichtet und das Projekt betreute. Das Thema passte also perfekt.

Der 45-minütige Beitrag, den die Schüler mithilfe des Präsentationsprogramms „Prezi“ erstellt haben, steht auf drei wesentlichen Säulen. Zum einen haben die vier Schüler mit russlanddeutschem Hintergrund ihre Familiengeschichten aufgearbeitet. Sie haben ihre Eltern und Großeltern befragt, Familiendokumente und Fotos zusammengetragen. Emilys Großvater hat sogar ein Interview als Zeitzeuge gegeben. Ergänzt hat die Klasse die persönlichen Geschichten durch einen Abriss des historischen Hintergrunds seit Katharina der Großen, die als Zarin im 18. Jahrhundert tausende deutsche Bauern mit der Aussicht auf Religionsfreiheit, Steuerfreiheit und das Verfügungsrecht über ihr Land nach Russland lockte. Die dritte Säule des Beitrags der Elftklässler bilden Kurzinterviews mit einigen Schülern. Die Vier mit deutsch-russischen Wurzeln beantworten die Frage: Fühlt ihr euch anders? Vier andere Mitschüler erklären, ob sie die vier anders sehen. Ergebnis: Im Grunde gibt es keine Unterschiede. Jedoch gab es auch innerhalb der Klasse das eine oder andere gängige Vorurteil, bevor sich die Schüler eingehend mit dem Thema beschäftigten. Am Ende standen Fragen wie: Ist anders sein schlimm, oder sogar wünschenswert? Oder: Wie wirkt sich unsere Arbeit auf unseren eigenen Umgang mit anderen aus?

Und „Arbeit“ ist ein gutes Stichwort, denn davon hatten die Schüler bis zum fertigen Wettbewerbsbeitrag jede Menge. Aber sie hat sich gelohnt, nicht nur wegen des Sieges. „Auch das Verständnis untereinander hat sich positiv verändert“, sagt Philipp Vorwerk (17). „Als wir abgegeben hatten, waren wir erleichtert – jetzt sind wir stolz“, fasst Kirsten Hemesath zusammen.
Die feierliche Preisverleihung ist am 22. Juni im Haus der Geschichte in Bonn.

Quelle: IVZ Online, Anke Beiing (URL: http://www.ivz-aktuell.de/lokales/hopsten_artikel,-Huebertssche-Schule-holt-Landessieg-im-Geschichtswettbewerb-_arid,473277.html,-Huebertssche-Schule-holt-Landessieg-im-Geschichtswettbewerb-_arid,473277.html, Zugriff am 11.06.2015)

 

Update: Die im Beitrag erwähnte Prezi-Präsentation: