Neue Realschule gut aufgestellt

Die Hüberts’sche Schule in Hopsten freut sich über den gelungenen Start der Realschule. Auch von der Bezirksregierung gab es eine positive Rückmeldung.

2015 Konzept Realschule
Die „aktive Pause“ ist ein Baustein des Konzeptes der neuen Hüberts’schen Realschule: Oberstufenschüler, die das Sportabitur anstreben, leiten die Kinder mit geeigneten Spielen an, sich in den Pausen draußen zu bewegen.

Für die Hüberts‘sche Schule war es Neuland und für Hopsten die Rettung als Realschulstandort: Die Realschule der privaten Schule ist bereits im zweiten Jahr im Aufbau. 79 Hüberts’sche Realschüler werden in vier Klassen mit je höchstens 20 Schülern unterrichtet.

„Wir sind mit der Gründung unserer Realschule einem Wunsch der Gemeinde nachgekommen“, sagt Alfons Ahlers, Leiter der Hüberts‘schen Schule. „Das war für uns ein absolutes Pionierprojekt“, erinnern sich Jan Schulze-Feldmann und Verena Lagemann. Sie haben beide die Qualifikation sowohl für die Sekundarstufe II als auch für die Sekundarstufe I und übernahmen beim Start der Realschule die Leitung der beiden neuen Klassen, erarbeiteten ein Konzept und setzten erste Standards. „Inzwischen hatten wir schon Besuch von der Bezirksregierung und haben eine positive Rückmeldung bekommen. Das ist ja auch eine Bestätigung für unsere Arbeit“, freut sich Verena Lagemann. Schulze-Feldmann und Lagemann sind nun seit August Abteilungsleiter Realschule, ihnen wurde die formale Leitung der übertragen. Damit können sie nun gleich in doppelter Funktion für ihre Schüler da sein, denn diese wählten sie auch zu Vertrauenslehrern.

„Wir sind bekannt dafür, dass wir eine familiäre Atmosphäre und ein gutes Schulklima haben“, sagt Alfons Ahlers, der sich freut, dass der Start so gut gelungen ist. „Wir haben mit mehr Distanz gerechnet“, sagt Anja Arens-Fischer mit Blick auf den großen Altersabstand zwischen den neuen Realschülern und den Schülern der Sekundarstufe II. Aber sie spricht „den Großen“ ein dickes Lob aus. Sie hätten die Fünftklässler sehr positiv aufgenommen. „Das bestätigt auch die Arbeit, die wir bei den Großen geleistet haben“. Die jungen Schüler würden sich „viel abgucken“ von den Oberstufenschülern und beiderseitig werde Rücksicht genommen.

Dass der Start so gut gelang, ist kein Zufall. „Wir haben Rahmenbedingungen geschaffen, um den Prozess zu begünstigen“, sagt Jan Schulze-Feldmann. Von Anfang an entschieden sich die beiden Leiter dafür, dass die Lehrer Klassenteams bilden. Sie arbeiten zusammen, sodass in den Klassen parallel die gleichen Themen bearbeitet und auch mehr oder weniger die gleichen Arbeiten geschrieben werden. „Das bringt für die Schüler größere Transparenz.“

In den Klassen 5 und 6 gehört eine computergesteuerte Rechtschreibtestung zum Konzept. „Die Schüler kommen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Und das zieht sich durch, wenn man mit entsprechender Förderung nicht früh an der Basis ansetzt“, so Schulze-Feldmann.

Für einen ersten Austausch zwischen den „Großen“ und den kleinen Schülern sorge bereits der „Kennenlerntag“ vor den Ferien, der aktiv von den Oberstufenschülern gestaltet wird. Sie organisieren eine Schulrallye und zeigen den Neuen das Gelände und die Räume. Jede neue Klasse erhält zudem einen Klassenpaten aus der Oberstufe, der ihr helfend zur Seite steht.
Ein Miteinander zwischen Oberstufenschülern und neuen Realschülern wird auch durch die „aktive Pause“ hergestellt. Sie hat obendrein Synergieeffekte: Die Aufgabe, die jüngeren Schüler in der Pause dazu zu bringen, sich draußen zu bewegen, übernehmen Schüler der Oberstufe. Sie organisieren Pausenspiele und leiten die Kinder an. „Für die Schüler, die das Sportabitur machen, gehört das sowieso zum Lehrplan.“

Und: „Wenn die jüngeren Schüler sehen, dass die Oberstufe Spaß macht“, könne sie das auch motivieren, „ihren schulischen Werdegang hier weiter auszubauen“, sagt Verena Lagemann. Jan Schulze-Feldmann macht deutlich, dass „ein nahtloser Übergang“ von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II möglich ist.

Eine Besonderheit sei es übrigens auch, dass die Realschüler ab Klasse 6 „Spanisch“ als Fremdsprache wählen können. „Das kommt von der Oberstufe – die Lehrer sind da.“
Ganz bewusst hat die Hüberts’sche Schule übrigens keinen Ganztagsunterricht. „Wir sind der Überzeugung, dass die Rolle des Elternhauses wichtig ist“, sagt Alfons Ahlers.

 

Quelle: IVZ Online, Corlenia Ruholl (URL: http://www.ivz-aktuell.de/lokales/hopsten_artikel,-Neue-Realschule-gut-aufgestellt-_arid,517885.html, Zugriff am 02.11.2015)