Neuer Bildungsgang an der Hüberts´schen Schule in Hopsten

Der Musikgeschmack von Steffen Dittmann - für seine Schüler ist er fragwürdig. Sein Unterricht ist es nicht. Die Zettel, die der 32-jährige Sportlehrer auf die Bank legt, sind schnell vergriffen. Dann beginnt das Tüfteln. Sportakrobatik steht auf dem Stundenplan beim Leistungskursus Sport, Jahrgangsstufe 11. Die 21 Schüler sind die Ersten, die in zwei Jahren ihr Sportabitur an der Hüberts´schen Schule in Hopsten machen werden.

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Ohne groß Werbung für den neuen Bildungsgang zu machen, lagen auf dem Schreibtisch von Schulleiter Alfons Ahlers viele, viele Anmeldungen von jungen Menschen. „Wir haben uns für eine Klasse entschieden und werden auch erst mal dabei bleiben", erklärt er. Schließlich wolle die Schule den Sportabiturienten eine große Vielfalt und eine hohe Qualität bieten. Das schuleigene Fitness-Studio sei dabei von großem Vorteil. Da aber vor Ort nicht alle Sportarten, beispielsweise Schwimmen, abgedeckt werden können, sei das mit großem Aufwand verbunden.

Aufwendig ist der Bildungsgang auch für die Schüler. Sie haben sechs Stunden Sport in der Woche, hinzu kommen drei Stunden Theorie zu Sportgeschichte, -medizin, -psychologie, Methodik und Didaktik. „Das Abitur besteht aus einer dreiteiligen praktischen Prüfung, einer Klausur und der Prüfung zum Freizeitsportleiter", erklärt Steffen Dittmann. Letzteres ist freiwillig, die Leistungen dafür müssen aber während der drei Oberstufenjahre so oder so erbracht werden.

„Am Ende sind die Schüler kleine Sportlehrer", drückt es Dittmanns Kollege Dietmar Popp aus. Ausgestattet in Theorie und Praxis mit Voraussetzungen für diverse Studiengänge. Die Möglichkeiten reichen von Sport- und Gesundheitswissenschaften über Managementfächer bis hin zu den klassischen Naturwissenschaften. Denn Biologie ist im Sportabitur der vorgeschriebene zweite Leistungskursus. „Man muss geistig und körperlich fit sein, es ist keinesfalls eine einfache Variante, um an die allgemeine Hochschulreife zu kommen", betont Schulleiter Alfons Ahlers.

Die Resonanz ist trotzdem groß, viele sehen das Sportabitur als Möglichkeit, durch die Verbindung von Hobby und Unterricht wieder mehr Spaß an der Schule zu finden, als Vorbereitung für ein Studium oder schlicht als Plan B. So auch bei Nicolas Eiter (15) aus Ibbenbüren und Sascha Otte (17) aus Mettingen. Beide sind Nachwuchskicker beim VfL Osnabrück mit Ambitionen, einmal ins Profilager zu wechseln. Wenn das ehrgeizige Vorhaben allerdings scheitert, „soll und wird der Sport weiterhin eine große Rolle spielen", versichert Nicolas. Dann kann er sich vorstellen, zu studieren und auf den Erfahrungen mit dem neuen Abitur aufzubauen. Doch erst mal muss er zeigen, wie viel Akrobat im Fußballer steckt.

Weitere Informationen zum Sportabitur und den anderen Bildungsgängen an der Hüberts´schen Schule gibt es am Montag, 21. November, ab 15 Uhr in der Schule.

 

Quelle: Antje Raecke, IVZ Online (URL: http://www.ivz-online.de/lokales/kreis_steinfurt/hopsten/1778189_Neuer_Bildungsgang_an_der_Huebertsschen_Schule_in_Hopsten.html, 10.11.2011)

http://www.ivz-online.de/lokales/kreis_steinfurt/hopsten/1778189_Neuer_Bildungsgang_an_der_Huebertsschen_Schule_in_Hop