Fachwissen ist nicht alles

Rund 200 Seiten zählte die Rohfassung. Die ist inzwischen auf schlanke 20 Seiten geschrumpft und muss nur noch einmal korrekturgelesen werden, dann kann der „Methodentrainer“ endlich verteilt werden. Mit dem Handbuch wollen die Lehrer der Hüberts‘schen Schule in Hopsten den Schülern auf dem Weg zum Zentralabitur eine Orientierungshilfe an die Hand geben. Die Grundidee hinter dem Werk ist ebenso einfach wie einleuchtend: „Wir wollen die Methoden, mit denen an der Schule gearbeitet wird, transparenter machen“, erklärt Anja Arens-Fischer.

Gemeinsam mit ihren Kollegen Doris Bregen-Meiners und Klaus Göddeker hat sie die Organisation des Methodentrainers in die Hand genommen. Zusammengestellt wurde er aber vom gesamten Kollegium, darauf legen die Pädagogen großen Wert. Bei einem Studientag, der dem Erfahrungsaustausch mit dem ersten Durchgang des Zentralabiturs dienen sollte, wurden eifrig Ideen und Anregungen gesammelt. Die 20 Seiten, die nun an gut 600 Schüler verteilt werden, seien die Essenz daraus.

Schulleiter A. Ahlers, D. Bregen-Meiners, K. Göddeker, A. Arens-Fischer
„Was wir erarbeitet haben, ist ein Leitfaden, eine Grundstruktur. Es bleibt trotzdem aber Raum für Individualität“, erklärt Anja Arens-Fischer. Vereinfacht gesagt halte der Methodentrainer fest, welche Fächer für die Einführung welcher Methoden zuständig seien. Dokumentiert werde das sowohl von den Kursleitern als auch von den Schülern selbst. „Es geht darum, die Vernetzung im inhaltlichen und methodischen Bereich – gerade bei den Hauptfächern – zu verbessern“, erläutert Klaus Göddeker. Obwohl der erste Durchgang des Zentralabiturs der Schule überdurchschnittlich gute Ergebnisse beschert habe, sei das Kollegium stets bemüht, diese Ergebnisse weiter zu optimieren. Eine besondere Herausforderung der neuen Abiturart sei, dass die Schüler „methodischer, strukturierter und lebensnäher arbeiten müssen.“ Auswendiglernen alleine helfe niemandem mehr durch den Schulabschluss.

„Die Aufgaben stellen die Schüler manchmal vor unbekannte Situationen. Wir wollen ihnen das Handwerkszeug mitgeben, dass sie auch mit solchen Situationen umgehen und sie erfolgreich meistern können“, sagt Doris Bregen-Meiners. Dabei gehe es oft um offene Aufgaben und Handlungen, bei denen verlangt werde, eine eigene Beurteilung abzugeben, eventuelle Probleme zu erkennen oder Entscheidungen zu treffen. „Fachwissen alleine reicht nicht“, betonen die drei Hopstener Lehrer.

Vielmehr werde auf einen fließenden Übergang zwischen Sozial-, Fach- und Methodenkompetenz abgezielt. Alles Fähigkeiten, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben immer mehr gefordert werden. Was die Schüler an die Hand bekommen sei nichts Neues. Allerdings werden die Methoden nun für alle einheitlich erläutert und dargestellt. Je mehr mit den Inhalten des Trainers gearbeitet werde, desto sicherer würden die Schüler in der Anwendung und bei bestimmten Aufgabenstellungen. „So können wir ein wenig Unsicherheit und Angst vor Klausuren oder Prüfungen nehmen“, hofft Anja Ahrens-Fischer. Im Fokus stehe zudem, stärker fächerübergreifend zu arbeiten und diese Arbeitsweisen miteinander zu verknüpfen. Denn: „Bestimmte Kompetenzen und Methoden sind in mehreren Fächern gefragt.“ Der Ansatz sei modern und umfassend, das lobt Schulleiter Alfons Ahlers: „So etwas ist nur mit einem motivierten, aufgeschlossenen Kollegium möglich.“

Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, Antje Kahle (21.11.2008)

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